Im Fernsehen, Internet, Radio und in der Zeitung wimmelt es von schlechten Nachrichten. Manchmal könnte man denken, man lebte in der schlechtesten aller möglichen Welten. Doch ist die Welt wirklich ein so schrecklicher Ort, wie wir oft denken? „Schwarzseherei ist cool“, schreibt der Autor Matt Ridley in einem Beitrag für die Neue Zürcher Zeitung. Studien hätten den Befund erbracht, dass Menschen in entwickelten Gesellschaften dazu neigten, ihr Land und die Welt pessimistisch, das eigene Leben aber optimistisch zu betrachten.
Ridley bestreitet nicht, dass es viele Gründe gibt, sich Sorgen zu machen. Er führt unter anderem Terrorismus, Fettleibigkeit oder Umweltprobleme an. Aber die wissenschaftlich belegbaren Fakten lieferten keine ausreichende Erklärung dafür, dass viele Menschen so pessimistisch sind. Denn zumindest in der westlichen Hemisphäre sind „harte“ Fakten wie Gesundheitsversorgung, Bildung, Wohlstand, die Lebenserwartung etc. ja wesentlich besser als noch Jahrzehnte zuvor.
Schwarzsehen ist uncool!
Der verstorbene schwedische Gesundheitswissenschaftler und Statistiker Hans Rosling schreibt: „Bei den Ereignissen, die von den Medien stark wahrgenommen werden, wird das Ungewöhnliche aufgebläht und der Fokus liegt auf abrupten Veränderungen.“
Schlechte Nachrichten wie Kriege, Bombenanschläge, Unfälle, Umweltkatastrophen usw. treten oft plötzlich auf, gute nicht.
Dass wir die Welt oft nicht rational, sondern emotional betrachten, trifft auf viele Bereiche unseres Lebens zu. „Die Automobilindustrie war von diesem Phänomen in der letzten Zeit besonders krass betroffen“, sagt Michael Zondler, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens CENTOMO https://www.centomo.de aus Stuttgart.
„Auf der einen Seite werden Autos immer besser, umweltfreundlicher, komfortabler und sicherer, auf der anderen Seite gibt es immer mehr negative Berichte über DIE Automobilindustrie. Da ist etwas aus dem Lot geraten.“
Sein auf die Mobilität der Zukunft spezialisiertes Beratungsunternehmen geht daher bewusst einen anderen Weg. „Wir bei CENTOMO blicken nach vorn, nicht in den Rückspiegel. Wir beschäftigen uns mit dem Gelingen, nicht mit dem Scheitern. Die Mobilität der Zukunft ist eine Riesenchance, unser Leben zu verbessern. Die Experten, die diese Zukunft aktiv mitgestalten, sind Helden, auch wenn sie vielleicht ganz unauffällige Spezialisten und Experten sind. Wir scouten diese neuen Helden und besten Talente, die kreativ sind und den Mut und den Drive haben, neue Wege zu gehen.“
Mobilität der Zukunft kann unser Leben verbessern
Der Automobilindustrie rät Zondler, gelassener mit schlechten Nachrichten umzugehen. Man könne es nicht allen Interessens- und Lobbygruppen recht machen. Wichtig sei, sich wieder auf die eigenen Kompetenzen zu besinnen. In seinem Buch „Die Kunst des guten Lebens“ schreibt der Schweizer Autor und Unternehmer Rolf Dobelli, dass es zum guten Leben gehöre, dass jeder seine Grenzen kennen müsse: „Es ist vollkommen unwichtig, auf wie vielen Gebieten Sie durchschnittlich oder unterdurchschnittlich sind. Hauptsache, Sie sind in wenigstens einer Sache weitaus überdurchschnittlich – und zwar am besten weltweit. Sind Sie das, haben Sie gute Voraussetzungen für ein gutes Leben.“
Diese Aussage könne man auch auf die deutsche Automobilindustrie übertragen, meint Zondler. Sie produziere immer noch die weltweit besten Autos, so gut, dass sie ein verzweifelter Mann im Weißen Haus sogar in seiner Not als „Sicherheitsrisiko“ einstufe. Der Fokus müsse wieder ganz klar auf die „Kunst des guten Fahrens“ gelegt werden. „Es bringt nichts, ständig auf Fehlern der Vergangenheit herumzureiten. Es bringt auch nichts, vor Veränderungen, die in der Zukunft eintreten könnten, Angst zu haben. Es bringt nur etwas, im Moment zu leben und sich mal wieder etwas mehr auf die eigenen Stärken zu besinnen und seinen Job mit Selbstbewusstsein und Optimismus zu erledigen.“
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