Die Automobilindustrie wird in Zukunft sehr stark von der digitalen Transformation geprägt sein. Die Digitalisierung kann zum Jobmotor für die deutsche Autoindustrie werden, meint der Stuttgarter Personalexperte Michael Zondler vom Beratungsunternehmen CENTOMO https://www.centomo.de. Doch dann müsse sie unter anderem auch die richtigen Schlüsse aus der aktuellen Studie „Unternehmergeist und Digitalkompetenz im Topmanagement“ https://www.juliankawohl.de/single-post/2017/11/08/Studie-Unternehmergeist-und-Digitalkompetenz-im-Topmanagement ziehen, meint Zondler.
Zurzeit ist es um unternehmerisches Denken und Digitalkompetenz bei den deutschen DAX- und MDAX-Vorständen noch nicht allzu gut bestellt, wie Professor Dr. Julian M. Kawohl und Dr. Jochen Becker in ihrer Analyse beschreiben. Forschungsgrundlage war ein umfassendes Screening der Biographien aller Vorstände aus den genannten Topmanagement-Etagen. Nur wenige Vorstände verfügen demnach über umfassende Entrepreneurship-Erfahrung (nur 25 Prozent). Noch weniger Vorstände verfügen über umfassende Digitalerfahrung (lediglich acht Prozent). Über die meisten Entrepreneurship-Erfahrungen verfügen die Vorstandsteams des Werbedienstleisters Ströer, des Automobilzulieferers Schaeffler und des Softwareanbieters SAP. Die Vorstandsteams von SAP, Adidas, Airbus, Beiersdorf, Deutsche Bank und Telekom verfügen über die meiste Digitalerfahrung.
„Ich verstehe die Studie nicht als Kritik, sondern als positiven Weckruf, mit gezielten Maßnahmen gegenzusteuern. Es wird eine zentrale Aufgabe von uns Personaldienstleistern sein, Kandidaten zu identifizieren und zu platzieren, die über Unternehmergeist und digitale Kompetenz verfügen. Insbesondere die Autoindustrie kann sich vor dem Hintergrund neuester Entwicklungen wie dem autonomen Fahren etc. eine Art ‚digitaler Diät‘ nicht leisten. Doch aus eigener beruflicher Erfahrung weiß ich, dass diese Kernaufgabe zusehends in den Fokus der Autoindustrie und der Zuliefererindustrie rückt“, so der CENTOMO-Chef.
Die Autoren der Studie empfehlen u. a. eine gezielte Übernahme von Start-ups inklusive deren Gründerteam („Aqui-Hiring“) und deren Einsatz in Topmanagement-Positionen in Mutterkonzernen. Zudem müsse ein Umfeld geschaffen werden, dass es Talenten aus der Digitalszene bzw. ehemaligen Unternehmern ermöglicht, in das Topmanagement etablierter Unternehmen aufzusteigen.
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