Das autonome Fahren wird nicht nur die Mobilität revolutionieren. Hierdurch wird auch ein neuer Wirtschaftssektor entstehen: „die sogenannte Passagier-Wirtschaft, die sämtliche Waren und Dienstleistungen im Fahrzeug umfasst“, so die Fachzeitschrift „Elektronikpraxis“ http://www.elektronikpraxis.vogel.de/automotive/articles/613979/. Eine Studie der Intel Corporation und Strategy Analytics zeige, dass sich die ökonomischen Chancen auf bis zu sieben Billionen US-Dollar im Jahr 2050 beziffern könnten. „Unternehmen sollten jetzt über ihre autonome Strategie nachdenken“, so Intel-Boss Brian Krzanich. Und Greg Lindsay von Strategy Analytics ergänzt: „Nicht anders als die Raumfahrt der 1960er Jahre, ist das autonome Fahren ein Ruf in die Welt, um die besten Köpfe für diese Herausforderung zu gewinnen.“
„Das ist eindeutig eine große Herausforderung an Fachkräfte aus verschiedenen Branchen, an der automobilen Zukunft mitzuarbeiten. Neben der Ingenieurseite gibt es einen hohen Bedarf an Experten aus dem Bereich der klassischen IT. Experten erkennen den größten Bedarf an Informatikern bei den Themen Vernetzung, Datenmanagement und künstliche Intelligenz. Hier sehe ich insbesondere gute Chancen für die deutschen Automobilzulieferer. Sie agieren als Innovationstreiber in ihrer Branche. Ihr Wertschöpfungsanteil am Automobil ist sehr hoch. Außerdem leisten sie einen nicht unbeträchtlichen Anteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben der hiesigen Automobilindustrie. In der Tat benötigen wir für das autonome Fahren und die damit verbundenen gigantischen Veränderungen auch in anderen Wirtschaftsbereichen die besten Talente, die wir in Deutschland und auf den internationalen Märkten finden können“, so der Geschäftsführer des Stuttgarter Beratungsunternehmens CENTOMO https://www.centomo.de, Michael Zondler.
Laut der Studie von Intel und Strategy Analytics werde das autonome Fahren speziell den Transportsektor revolutionieren. So würden künftig bisher existente Fahrerengpässe auf der ganzen Welt wegfallen. Die Experten erwarten, dass die autonome Fahrzeugtechnologie zwar bis 2040 ordentlich an Schubkraft gewinnen werde, der große Durchbruch aber erst bis 2050 erfolgt. Ab diesem Zeitpunkt würden sich dann bis zu sieben Billionen US-Dollar weltweit pro Jahr erwirtschaften lassen, wovon sich rund 43 Prozent durch das Geschäftsmodell Mobility as a Service (MaaS) generieren ließen.
Neben den rein wirtschaftlichen Auswirkungen sehen die Autoren der Studie auch andere positive Veränderungen. So könnten selbst bei einer konservativen Berechnung zwischen 2035 und 2045 bis zu 585.000 Menschenleben durch selbstfahrende Fahrzeuge gerettet werden. Durch das reduzierte Unfallaufkommen ließen sich auch die Kosten der öffentlichen Sicherheit erheblich reduzieren. Und nicht zuletzt die Pendler könnten von der Technologie des autonomen Fahrens profitieren. Laut der Studie könnten durch selbstfahrende Autos bis zu 250 Millionen Stunden pro Jahr an Fahrtzeit eingespart werden. Dies würde wiederum zu einer Reduzierung des Schadstoffausstoßes führen.
„Es gibt sehr viele Menschen, die noch immer eine größere Freude am Fahren als am Gefahrenwerden haben. Die aufgeführten positiven Auswirkungen sind jedoch ernstzunehmende Argumente für die Arbeit an dieser Zukunftstechnologie, die sich nicht so einfach vom Tisch wischen lassen“, meint Zondler.
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